Kein Witz. Am  Freitag, 24. Mai,  sind die Fahrgäste  in der Stadtbahn-Linie U 7  vor der Ruhbank  beim Fernsehturm  gegen 9 Uhr  per Durchsage gewarnt worden: „Achtung, Glatteis an der Haltestelle!“ Mein alter Kollege Fach saß drin, traute seinen Ohren nicht und hat mich gleich angerufen.

Glatteis  im Mai! Und dunkle Wolken über dem Fernsehturm (ein tolles Foto von Charles C. Urban aus dem Stuttgart-Album)! Jetzt mussten auch noch die Turm-Gastronomen, die früher erfolgreich das Bravo Charlie gemacht haben, Insolvenz anmelden. Alexander Deißler, einer der Wirte, hat mir geschrieben: „Sicherlich gibt es in der Stadt nun viele Kritiker, die mal wieder alles besser wissen, aber nur wir wissen, was nicht so toll war und was auf der anderen Seite hervorragend lief  – diese Tatsachen sind weitaus komplexer.“ Keineswegs habe man nur die Partyszene anlocken wollen, wie kolportiert wird. Man habe gerade ein neues Konzept umsetzen wollen. „Insofern war die Schließung des Turms der Genickbruch, weil im Moment ein Vakuum am Turm herrscht, das für alle Beteiligten die Planung sehr schwierig macht“, lautet sein Fazit. Der SWR hat den Pächtern gekündigt – Restaurant und Biergarten  am Fuß des Fernsehturms sind wie schon das Café auf der Plattform auf unbestimmte Zeit geschlossen. Der Insolvenzverwalter ist am Zug.

Und wer erklärt den  Frühling für pleite? Was hilft gegen den Winterblues? Schöne Gedanken an einen heißen Sommer!

Der Sommer wird heiß, weil bald  bald die Pfützen nicht mehr zufrieren. Es wird Sommer, weil wir uns mit  „Island in The Sun“ von Weezer wegträumen, obwohl der Wind draußen „Last  Christmas“ von Wham   pfeift. Der Sommer wird heiß, weil der Winterhusten in die Sommergrippe  übergeht. Aber hart wird der Sommer auch,  weil   am 23. Juni nach 15 Jahren Pfizer den Patentschutz für Viagra verliert und der Markt mit billigen Potenz-Pillen überschwemmt  wird.

Ach, der Sommer   wird so heiß, weil der VfB am 1. Juni beim Pokalfinale in Berlin gegen die Baller-Bayern gewinnt. Selbst der Kaiser schließt dies nicht aus. So siegesgewiss ist Franz Beckenbauer gar nicht, wie  mir Promifotograf  Christof Sage, Stuttgarts Antwort auf Burt Reynolds, berichtet hat. Beim   hollywoodreifen Mercedes-Gipfel,  bei der Weltpremiere der neuen S-Klasse im Hamburger Airbus-Werk, bat   Sage  den Kaiser-Franz um einen Tipp für Berlin.  „Der Ball ist rund“, antwortete der Bayern-Ehrenpräsident, während er in der Luxuslimousine aus Stuttgart saß.  Keiner könne wissen, wie bei der Champions League der Showdown endet.  Sollten die Bayern gegen Dortmund verlieren,   seien sie so geknickt, dass sie womöglich eine Woche später von den Schwaben  zu packen sind.

 

Große Ereignisse werfen ihre Schatten auf den roten Teppich: Christof Sage bereitet seine vierte Media Night vor - es soll die letzte werden

Große Ereignisse werfen ihre Schatten auf den roten Teppich: Christof Sage bereitet seine vierte Media Night vor – es soll die letzte werden

 Der Sommer wird so heiß, was auch an Christof Sage liegt. Kurz  nach seinem 60. Geburtstag feiert der Promifotograf mit über 1000 Alphatieren, Sternchen und Lebemännern seine vierte  Media Night im Römerkastell – es soll am 8. Juli gleichzeitig die letzte sein. 

Der Sommer wird so heiß, weil plötzlich alle schwäbisch schwätza.  Eine wahre Freude, wie sich die Kommentatoren auf der Facebook-Seite der ausgelaufenen   SWR- Serie „Die Kirche bleibt im Dorf“ mit schwäbischen Ausdrücken gegenseitig überbieten. Im Alltag ist bei denselben Leute oft nur ein Anklang von Schwäbisch  geblieben.   Raffiniert hat Autorin Ulrike Grote das Ende offen gehalten, damit alle einer Fortsetzung entgegenfiebern.  „Es is ist noch nicht entschieden, ob eine zweite Staffel  gedreht wird“, hat mir  SWR-Sprecherin Anette Gilcher gesagt.  Alles mal wieder eine Frage des Geldes. Mit der Quote ist der Sender  höchstzufrieden – vor allem bei jungen Zuschauern sei die  skurrile Serie angekommen.   Dagegen sind immer mehr Ältere von Folge zu Folge ausgestiegen.

 Der Sommer wird so heiß,  weil Stuttgarts längste Beine an einem neuen Ort stöckeln.   Travestie-Lady Frl. Wommy Wonder spielt ihre  Sommershow   erstmals in einem etwa 300 Personen fassenden Zelt, das hinterm  Theaterhaus aufgebaut wird. Der große Saal wird anderweitig benötigt.  Das Sommerloch war gestern und steht natürlich in keinerlei Verbindung zum Kult-Fräulein. Freuen wir uns  auf den Sommer! Auf die drei schönsten Tage des Jahres! 

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